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1342. Juli 23. Breslau (act. in pretorio Wratislauiensi).

decimo kal. Aug.

Bei den Verhandlungen im Bresl. Rathause zwischen den nachstehend gen. Prälaten u. Kanonikern der Bresl. Kirche u. den unten gen. Bresl. Ratmannen zur freundschaftlichen u. dauernden Beilegung [Vgl. dazu auch die Urkunden vom 6. Mai 1342 (Reg. 6803) u. 1. Juli 1342 (Reg. 6877)] ihrer verschiedenen Streitigkeiten über die Vertreibung des weiland Bresl. Bischofs Nanker u. der Prälaten u. Kanoniker des Domkapitels u. des gesamten Welt- u. Regularklerus der Stadt Breslau, wodurch, wie dem ganzen Lande bekannt, die Vertriebenen viele Ungerechtigkeiten u. Schädigungen an ihren Gütern, Zehnten, Zinsen u. Einkünften zu erdulden hatten [Vgl. besonders die Bannurk. Bisch. Nankers vom 15. Dez. 1340 (Reg. 6520) u. die Inquisitionsurk. vom 27. Aug. 1341 (Reg. 6654)], nehmen die Breslauer Ratmannen in ihrem u. der Stadt Namen, den Bischof, das Kapitel u. den gesamten Bresl. Klerus in ihren u. der Stadt Schutz auf u. geloben in Gegenwart der Herren Heinr. v. Baruth, Bresl. Propst, Heinr. v. Wirbna (Würben), Bresl. Archidiakon, Johann de Insula (v. Werde?) [cfr. Reg. 6238], Dekan i. Wloclawek (Wladislauiensi), Nikolaus v. Bancz (Banz), Kantor der Kirche z. heil. Kreuz i. Bresl., Cunczko v. Schalkow (Schalkau), Stephan v. Wyrbna (Würben), Heinr. v. Bancz alias v. Lemberg (Löwenberg), Otto v. Donyn (Dohna) u. Nikolaus v. Panwicz, Bresl. Kanoniker, die dies Versprechen in ihrem u. der Breslauer Kirche Namen annahmen u. billigten, feierlich u. aufrichtig, den Bischof, das Kapitel u. den gesamten Bresl. Klerus getreulich schützen u. fördern, mit ihnen in Freundschaft leben u. dies Gelöbnis durch die jeweiligen Ratmannen alljährlich zu Aschermittwoch ablegen lassen zu wollen. Über dies alles erbat darauf Herr Nik. v. Panwicz i. seinem, seiner Mitkanoniker u. der Bresl. Kirche Namen die Ausfertigung eines oder mehrerer öffentlicher Instrumente durch die damals anwesenden öffentl. Notare, wogegen Thylo gen. v. Legnicz (Liegnitz) alias Schriber (Schreiber) namens der Bresl. Konsuln u. Bürger erklärte, daß es über das alles keines öffentlichen Instrumentes bedürfe, da sie durch die Tat ausführen wollten, was sie mit Worten gelobt hätten.

Z.: Johann v. Lubek (Lübeck), Jakob v. Opol (Oppeln), Nik. v. Lemberg (Löwenberg), Nik. v. Syttin (Sitten), Konrad u. Heinr. Gebr. gen. v. Waczinrode (Watzenrode), Peczco v. Richinbach (Reichenbach), Peczco Swarcze (Schwarz), Nik. v. Nysa (Neisse), Hanko u. Nik. gen. v. Cracouia (Krakau), Paul u. Peter Gebr. gen. v. Legnicz (Liegnitz) alias Dumulose (Daumlose), Hanko u. Nik. gen. v. Glogouia (Glogau), Hanko u. Thylo Gebr. gen. Rothe, Peczco Rulke, Konrad v. Hurden, Konrad gen. Baran, Rudger u. Heinr. gen. Steynkelr (Steinkeller), Hanko v. Wras (Auras), Cristan v. Kanth u. Hanko v. Lubauia (Lauban), Bresl. Ratmannen u. Bürger, die Magister Bertold v. Rathibor, Franczco v. Golthberg (Goldberg) u. Konr. v. Mulheym (Mühlheim), Rechtskundige (iurisperiti), Nik. gen. Hennyngi, Peter v. Thost, Nik. v. Namislauia (Namslau), Heinr., Sohn des Heinrich v. Breslau, u. der Bresl. Stadtnotar Heinr. v. Rychinbach (Reichenbach), öffentliche Notare.


Bresl. Diözesanarch. Urk. W. 13. Orig. Pergament. Notariatsinstrument, ausgefertigt, unterschrieben u. m. s. üblichen Notariatszeichen beglaubigt durch den kaiserl. öffentl. Notar Johann, Sohn des Gunther v. Nysa (Neisse), Kleriker der Bresl. Diözese, der dem obigen Vertrag als Zeuge beiwohnte. Abschr. ebenda im Liber niger (Kopialbuch des Domkapitels), fol. 26. Kurz agft bei Stenzel, Chronica princ. Pol. [Die Chron. princ. Pol. selbst berichtet über diesen Vertrag der Stadt Bresl. mit dem Domkapitel nicht] (Script. rer. Sil.) I, 128 Anm. 1; Sommersberg, Rer. Sil. Script. Tom. III (Silesiorum rei historicae et genealogicae accessiones) p. 12; Stenzel, Gesch. Schlesiens I, 128; Heyne, Bistumsgesch. I, 816; Grünhagen, König Johann v. Böhmen u. Bischof Nanker v. Breslau, S. 94 [Ebenda Anm. 1: "Man wird gestehen müssen, daß diese Fassung, nach welcher der Rat den Bischof u. seine Geistlichkeit in protectionem suam rezipiert, nicht gerade darnach aussieht, als hätten sich die Konsuln für tief gedemütigt gehalten"].


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 30, 1925; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1338 - 1342. Herausgegeben von Konrad Wutke und Erich Randt.